„Sich vermehren wie die Karnickel“ – dieses Sprichwort hat seine Berechtigung. Kaninchen gehören zu den Tieren mit der höchsten Fruchtbarkeit. Dank ihrer ganzjährigen Läufigkeit und der geringen Tragzeit von rund einem Monat (28 bis 33 Tage) bringt eine Häsin es auf bis zu zehn Würfe pro Jahr. Bei jedem Wurf kommen vier bis zwölf Junge zur Welt. Die genaue Anzahl der Nachkommen ist abhängig von der Rasse der Mutter; kleine Rassen bekommen meist weniger Junge.
Für die hohe Fruchtbarkeit der Kaninchen ist eine biologische Besonderheit verantwortlich, die es den Weibchen ermöglicht, bereits vor dem Ende ihrer Schwangerschaft erneut trächtig zu werden. In dem Uterus duplex der Häsinnen – ihrer zweigeteilten Gebärmutter – können zwei Schwangerschaften parallel laufen. In Ausnahmefällen kann eine Häsin bereits drei Wochen nach einem Wurf erneut gebären.
Die Geschlechts- und Zuchtreife – eine Frage der Größe
Auf die Frage, ab wann ein Kaninchen geschlechtsreif wird, gibt es keine pauschale Antwort. Es gibt viele verschiedene Kaninchenrassen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Geschlechtsreife erreichen. Man kann den ungefähren Zeitpunkt jedoch anhand der Größe des Kaninchens abschätzen.
Die kleinsten Kaninchenrassen sind bereits nach drei bis fünf Monaten bereit für die Paarung. Bei den mittelgroßen Rassen muss man mit vier bis acht Monaten rechnen, während es bei den größten Kaninchen bis zu einem Jahr dauern kann. Sind die Tiere geschlechtsreif und mit einem erwachsenen Tier des anderen Geschlechts vergesellschaftet, kommt es recht schnell zur Paarung.
Für Züchter ist eher die Zuchtreife von Bedeutung – also der Zeitpunkt, ab dem das Muttertier die körperlichen Voraussetzungen erreicht hat, um für die Zucht möglichst vieler gesunder Nachkommen genutzt zu werden. Kleine Kaninchen gelten frühestens ab fünf Monate als zuchtreif, in manchen Fällen wird bis zu sieben Monate mit der ersten Paarung gewartet. Mittelgroße Rassen können mit acht Monaten gezüchtet werden, die größten Kaninchen ab neun bis zehn Monate. Diese Angaben beziehen sich allerdings auf die Häsin – der Rammler, auch bei großen Rassen, ist schon mit einem halben Jahr alt genug für die Zucht.
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